Streiflichter aus der Geschichte Oheims

Marktplatz vor dem Brand 1890
Marktplatz vor dem Brand 1890

Bodenfunde aus der Jungsteinzeit um etwa 4000 v. Chr. sowie ein Gräberfeld aus der Hallstattzeit, das auf 700 v. Chr. datiert wird, weisen auf erste Siedlungstätigkeit hin. An einem Hügel direkt an der Donau befand sich vor rund 2000 Jahren ein römischer Wachturm. An dieser Stelle ließ später Ritter Otini - von welchem Ottensheim seinen Namen haben könnte - eine Burg errichten. Die erste urkundliche Erwähnung von „Oteneshaim“ erfolgte im Jahre 1148. Ab 1227 war die Ottensheimer Burg im Besitz der Babenberger. 1228 wurden durch den österreichischen Herzog Leopold VI. Ottensheims Marktrechte bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt verfügten in Oberösterreich erst Linz (seit 1210) und Enns (seit 1212) über das Marktrecht. Ottensheim wurde ab 1490 dem Teilfürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet. Im Mittelalter besaß Ottensheim eine Schutzmauer, die beiderseits von einem Graben begleitet war. Dies sind heute die Straßen „Innerer Graben“ und „Äußerer Graben“. Drei Tore - Schmiedtor, Linzertor und Wassertor - gewährten Zutritt zum Kern der Gemeinde.

1527 schenkte König Ferdinand I. die Burg und den Markt Ottensheim seinem Kanzler Niklas Rabenhaupt von Suche. Dieser ließ die Burg zu einem Schloss umbauen und verschaffte Ottensheim sein heutiges Marktwappen.

Als politische Gemeinde existiert Ottensheim seit 1848. Damals verfügte es über die Katastralgemeinden Niederottensheim, Oberottensheim und Puchenau. Der erste Gemeinderat konstituierte sich in diesem Jahr.

1871 wurde die „Erste Drahtseilbrücke“ eröffnet - eine Rollfähre, die durch Strömung angetrieben, und durch Drahtseile abgesichert wird. Bis dahin kam den Förgen die Aufgabe der berufsmäßigen Donauüberquerung zu. Bereits nach acht Jahren wurde die „Drahtseilbrücke“ jedoch bei einem Eisstoß und einem Hochwasser zerstört. 1882 eröffnete daher die „Zweite Drahtseilbrücke“. Diese wurde erst 1964 durch die auch heute noch betriebene (Roll-)Fähre ersetzt.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt, ist aber seither wieder bei Oberösterreich. Durch eines Landesbeschluss wurde das bisher zu Ottensheim gehörende Puchenau im Jahr 1893 zur eigenen Gemeinde erhoben. Am 7. Juni 1899 zur Mittagszeit zerstörte ein Brand über 130 der 160 Häuser und Teile der Kirche, die bis dahin einen Zwiebelturm besaß. 9 Menschen kamen dabei ums Leben. Erst später gestand eine Armenhausbewohnerin den Brand gelegt zu haben.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs diente das Schloss als Unterkunft für Flüchtlinge. Danach wurde es von der Sowjetunion besetzt. Seit 1955 ist das Schloss im Privatbesitz verschiedener Familien.

(Kopie aus Wikipedia - März 2010)